Die Kuh im Rathaus (1798)
Während der französischen Invasion 1798 brach in Luzern Panik aus.
Ein Bauer, der seine wertvollste Kuh retten wollte, trieb sie kurzerhand ins Rathaus, weil er dachte, dort sei sie sicher.
Als französische Soldaten einmarschierten, fanden sie das Tier friedlich im grossen Ratssaal wiederkäuend. Die Szene wurde in Briefen an Bern und Zürich beschrieben – als „die Würde Luzerns mit Hörnern“.
Historischer Kontext:
1798 fiel die französische Armee in die Schweiz ein und stürzte die alte Eidgenossenschaft in Chaos. Luzern war damals eine wohlhabende, aber politisch konservative Stadt, und die Invasion löste Panik unter den Bürgern aus.
Die eigentliche Begebenheit:
Ein Bauer, besorgt um seine wertvollste Kuh, entschied kurzerhand, dass das Rathaus der sicherste Ort sei. So trieb er das Tier in den Ratssaal, wo die Räte normalerweise tagten.
Die Reaktion der Franzosen:
Als die Soldaten das Rathaus stürmten, fanden sie die Kuh friedlich wiederkäuend vor – mitten zwischen den prunkvollen Sitzbänken. Statt Zerstörung oder Chaos zu sehen, staunten sie über die absurde Ruhe der Szene.
Zeitgenössische Berichte:
Die Geschichte wurde in Briefen an Bern und Zürich weitergegeben. Dort wurde sie spöttisch als „die Würde Luzerns mit Hörnern“ beschrieben – ein ironischer Kommentar darauf, dass selbst in politischer Krise die Stadt Würde und Ordnung offenbar bewahren konnte … zumindest auf humorvolle Weise.
Warum die Geschichte hängen geblieben ist:
Sie verbindet Historie mit Humor.
- Sie illustriert, wie Menschen in Krisenzeiten auf pragmatische und skurrile Ideen kommen.
- Sie zeigt Luzerns Bürgernähe und die liebevolle Erinnerung an kleine, menschliche Geschichten, die oft größer wirken als sie sind.